Redaktion

Park-Revolution und Parallelwelt in Bingen

Bingen am Rhein. Foto: Mahlow Media/Romantischer Rhein Tourismus GmbH

Wenn es nach Mike Schumann geht, sind Strafzettel von gestern und kommunale Parkwächter – am Mittelrhein gerne auch „Knollebübche“ genannt – eine aussterbende Gattung. Der Digitalexperte und stellvertretende Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion kämpft für eine komplett automatisierte Parkraumbewirtschaftung nach skandinavischem oder Schweizer Vorbild. Seine Vision: Jedes Nummernschild wird bei der Ankunft am Parkplatz gescannt und mit den Daten der Stadtverwaltung abgeglichen: Ist es ein Dauerparker oder zählen andere Ausnahmen wie z. B. die Ehrenamtskarte? Oder bleibt das Auto weniger als 30 Minuten? In allen anderen Fällen ist Schummeln zwecklos. Wer nicht am Automaten oder per App zahlt, wird bei der Ausfahrt erfasst und digital zur Kasse gebeten. „Wir brauchen weder Schranken noch Kontrollpersonal“, zitiert die „AZ“ Mike Schumann. Der Binger ist sicher, dass sich die Inventionen auszahlen: „Rund 30.000 Euro sind schnell wieder eingespielt, weil ja jeder Parksünder automatisiert einen Strafzettel erhält.“ Die frei werdenden Kapazitäten beim Ordnungsamt könnten u. a. am Rheinufer sinnvoller eingesetzt werden, glaubt er. Vorteile hätte es sogar für die Autofahrer: Das System würde wie bei einem Parkhaus in Echtzeit alle freien Plätze ausweisen. Allgemeine Zeitung (€)
Foto: Mahlow Media / Romantischer Rhein

Das Rheinufer als Parallelwelt

Apropos Bingen: In der „AZ“ ist ein lesenswertes Porträt der Binger Innenstadt erschienen. Autor Jochen Werner lobt die Vielfalt an Festen und Vereinen, erwähnt aber auch den Gegensatz zwischen dem attraktiven Rheinufer und der trister werdenden City. Am Fluss sei eine Art „Parallelwelt“ entstanden, weil die Besucherströme nicht in die Stadt geleitet würden. Im Artikel kommt auch die Geschäftsfrau Lioba Neumann („Neumann am Salztor“) zu Wort. Neumann hält die Fahne des Binger Einzelhandels hoch, aber mancher Leerstand mache sie „einfach unsagbar traurig“. Allgemeine Zeitung (€)

Hilfe für Burg Stahleck

Das Land Rheinland-Pfalz fördert Sanierungsmaßnahmen auf der Bacharacher Burg. RLP-innenminister Michael Ebling mit einer Zusage für 142.000 Euro persönlich vorbei. Das Geld fließt in die frühere Geschützplattform, einen ebenso großartigen wie baufälligen Aussichtspunkt. Spätestens zur Bundesgartenschau soll alles wieder hergerichtet sein. Für die Bewirtschaftung und Unterhaltung von Burg Stahleck sorgt seit fast 100 Jahren das Deutsche Jugendherbergswerk. Eigentümer ist der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, dem auch die Ruine Stahlberg bei Steeg gehört. Allgemeine Zeitung (€)

Rhein-Lahn à la carte

Die Idee einer grenz- und flussübergreifenden Gästekarte für das Obere Mittelrheintal ist älter als der Welterbestatus. Passiert ist wenig. Laut „RZ“ könnte eine Initiative im rechtsrheinischen Rhein-Lahn-Kreis wieder Bewegung in die Debatte bringen. Demnach planen die Stadt Lahnstein und die angrenzende Verbandsgemeinde Loreley ein gemeinsames Angebot für Übernachtungs -und Tagestouristen. Es könnte als Vorbild für das gesamte Welterbetal dienen. Bei Konzept und Koordination hilft die kreiseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Lahn (WFG). Rhein-Zeitung (€)

Foto des Tages

Jetzt den Mittelrheingold-Newsletter abonnieren

Mittelrheingold Auslese: Jeden Freitag die wichtigsten Mittelrhein-Themen auf einen Blick. Hier geht’s zum kostenlosen Abo.

Schreiben Sie einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden..