Redaktion

Die einsame Insel

Burg Pfalzengrafenstein bei Kaub im Rhein. Foto: Henry Tornow / Romantischer Rhein Tourismus GmbH

Die „Pfalz“ bei Kaub ist die berühmteste aller Rheinburgen und noch vor der Bacharacher Wernerkapelle das Wahrzeichen des Welterbetals. Leider bewundert man sie sie die meiste Zeit nur aus der Ferne. Die landeseigene Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz öffnet sie an rund 150 Tagen -pro Jahr wenn es gut läuft. Viele Kauber und ihre Gäste finden, dass es eher schlecht läuft. Die ohnehin schon ausgedehnten Schließzeiten – selbst in der Hochsaison bleibt die Burg Montags, Dienstags und Mittwochs dicht – verlängern sich nochmals, sobald die Personenfähre wegen Krankheit oder technischen Probleme ausfällt. Bis 2019 wurde die kleine Insel-Schifffahrt von der Kauber Autofähre mit betrieben, seit der Übernahme durch die Generaldirektion häufen sich die Probleme. „Der Fachkräftemangel ist hier ein Thema“, räumt man in der Behörde ein. Man habe daher einen „Ausbildungsplatz zum Fährkapitän“ geschaffen. Trotzdem musste der Betrieb in den Osterferien wieder einmal unterbrochen werden. Wenn möglich, springt die reguläre Kauber Fährcrew ein, aber auch hier sind die Kapazitäten begrenzt. Wie immer die Lösung der Fährprobleme aussieht: Sie muss über dauerhaft funktionieren. Laut Generaldirektion wird es auch in Zukunft nicht ohne Boot gehen. Die Idee einer fest installierten Fußgängerstegs ist vom Tisch – „aus wasserrechtlichen Gründen“, wie es heißt. Per Mail (Statement der Generaldirektion)
Foto: Henry Tornow / Romantischer Rhein Tourismus GmbH

Das langsamste Amtsgericht Deutschlands?

Apropos Fachkräftemangel. Die „RZ“ berichtet über Engpässe beim Amtsgericht Lahnstein und Berge von unbearbeiteten Fällen. In Juristenkreisen sei schon vom „langsamsten Amtsgericht Deutschlands“ die Rede, schreibt Rhein-Lahn-Korrespondent Tobias Lui. Amtsgerichtsdirektor Ludger Griesar erklärt den Aktenstau mit einem Krankheitsfall im Richterkollegium. Schnelle Besserung sei nicht in Sicht, weil nur eine Teilzeitkraft einspringen kann. Es sei zu wenig “ um die entstandenen Rückstände komplett abzubauen.“ Das Amtsgericht ist nicht nur die Stadt Lahnstein sondern auch für die Verbandsgemeinde Loreley zuständig. Rhein-Zeitung (€)

Frollein Wunderbar feiert Geburtstag

Der Binger Einzelhandel gilt nicht gerade als Garant für gute Nachrichten, aber solange es Leute wie Ilka Heinzen gibt, geht es in der Innenstadt weiter. Die Gründerin von „Frollein Wunderbar“ und zeitweilige Linken-Stadträtin hat gerade den ersten runden. Laden-Geburtstag gefeiert. Seit 10 Jahren verkauft sie Kleidung und Accessoires, die es (fast) nur hier gibt. Ihr Geschäftsgeheimnis ist absolute Authentizität. „Alle paar Wochen mache ich mich auf den Weg in verschiedene Großmärkte und stelle mein Sortiment neu nach meinem eigenen Geschmack und dem meiner Kundinnen zusammen“, zitiert sie die „AZ“. Wo normale Einzelhändler eine Zielgruppe bewirtschaften, kümmert sich Heinzen um ein Netzwerk aus Fans und Freunden. Den Kontakt zur Kundschaft hält sie nicht nur im Laden, sondern auch über eine wachsende WhatsApp-Gruppe. Allgemeine Zeitung (€)

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