Redaktion

Neues Marketing für alte Nachbarschaften

Blick auf Boppard. Foto: Friedrich Gier / Romantischer Rhein Tourismus

62 historische Nachbarschaften wurden 2021 im Oberen Mittelrheintal gezählt. Die meisten dieser Viertel-Vereine sind Jahrhunderte alt, manchmal reicht die Geschichte bis tief ins Mittelalter. Am Anfang ging es um überlebenswichtige Dinge wie die Instandhaltung des gemeinsamen Brunnens oder die Verteidigung gegen äußere Feinde. Später entwickelten sich lokalen Zweckbündnisse zu kleinen sozialen Netzwerken und Hilfsgemeinschaften auf Gegenseitigkeit. Boppard ist das Epizentrum der mittelrheinischen Nachbarschaftskultur. Ein Dokument des Zweckverbandes Welterbe listet allein für die Kernstadt 10 historische Nachbarschaften auf, darunter die fast 800 Jahre alte „Bälzer“, die „Obere“ und die „Untere Niedersburger“. Eine Marketingoffensive soll helfen, die Tradition am Leben zu erhalten. Laut „RZ“ hat der gemeinsame Sprecher aller Bopparder Nachbarschaften Engelberg Werner eine Broschüre vorgestellt, die über die Nachbarschaften informiert und u. a. Neubürger ansprechen soll. Die EU-finanzierte „Lokale Aktionsgruppe Oberes Mittelrheintal“ und der Ortsbeirat Boppard halfen bei der Finanzierung. Außerdem haben die Nachbarschaften den legendären „Bopparder Stuhlgang“ wiederbelebt. Hinter dem merkwürdigen Namen steckt nichts Proktologisches, sondern eine fast schon südländisch-lässige Idee: Man nimmt sich einen Stuhl, ein bisschen Proviant und nette Nachbarn mit, spaziert zum Rheinufer oder einem anderen schönen Ort in Boppard und lässt sich dort zum gemeinsamen Schoppen nieder. Rhein-Zeitung (€), Zweckverband Welterbe (über die historischen Nachbarschaften am Mittelrhein, inkl. Liste)
Foto: Friedrich Gier / Romantischer Rhein Tourismus

Eine Landrätin hört auf

An der Spitze des Kreises Mainz-Bingen steht ein Wechsel an. CDU-Landrätin Dorothea Schäfer, 62, will bei der Wahl im kommenden Mai nicht mehr antreten. Schäfer hatte sich 2017 gegen den damaligen Finanz-Staatssekretär Salvatore Barbaro durchgesetzt. Dessen SPD will diesmal den Ersten Kreisbeigeordneten Steffen Wolf ins Rennen schicken. Die CDU hat noch keinen Kandidaten nominiert. Zum Kreis Mainz-Bingen gehören im Welterbetal die Stadt Bingen und die Verbandsgemeinde Rhein-Nahe mit Bacharach und dem Viertälergebiet, Ober- und Niederheimbach und Trechtingshausen. Allgemeine Zeitung (€)

Der VG-Bürgermeister von Kestert

Noch nicht amtsmüde ist Jens Güllering, CDU. Der Verwaltungsprofi aus dem rechtsrheinischen Kestert und frühere Lahnsteiner Stadtkämmerer führt seit 10 Jahren die Verbandsgemeinde Nastätten. Seine Amtszeit als hauptamtlicher Bürgermeister geht noch bis 2030. Zum Dienstjubiläum ist ein Artikel in der „RZ“ erschienen. Güllerings Laufbahn ist noch ganz alte Rheinland-Pfalz-Schule: Der heute 47-Jährige begann in den 90er Jahren als Verwaltungslehrling und arbeitete sich zum Fachhochschulstudium und in den gehobenen Dienst vor. 2014 wagte er den Sprung vom klassischen Behördenjob zum hauptamtlichen Kommunalpolitiker. Güllering pendelt jeden Morgen in seine Verbandsgemeinde. Er wohnt weiterhin in Kestert und engagiert sich dort u. a. bei der Freiwilligen Feuerwehr und im Musikverein. Rhein-Zeitung (€), Jens Güllering (persönliche Website)

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