Tiefbauingenieure lieben das Mittelrheintal. Die Geländeverhältnisse sind so so speziell, dass fast jedes Straßenbauprojekt zur technischen Herausforderung wird, den Kostenrahmen sprengt und für jahrelange Vollbeschäftigung sorgt. Legendär ist der 140-Millionen-Euro- Radweg zwischen Lorch und Rüdesheim, angeblich der teuerste Deutschlands. Um ihn in Richtung Wiesbaden fortzusetzen, müssten 800 Meter Leinpfad auf Höhe der Rüdesheimer Innenstadt verbreitert werden. Nach ersten Schätzungen könnte die aufwendige Kurzstrecke am Ufer zwischen 10 und 30 Millionen Euro kosten. Die Maximalsumme wäre selbst für hessische Verhältnisse ein Rekord: 37.500 Euro pro Meter. Ob und wie das alles finanzieren kann, ist unklar. Ein luxussanierter Leinpfad würde ein Stück über die Uferlinie hinausragen und Platz für Radfahrer und Fußgänger bieten. Baubeginn und Fertigstellung bis zur Bundesgartenschau sind eher unwahrscheinlich. Im Herbst kommt zuerst der Abschnitt zwischen Ortsschild und Bahnhof Rüdesheim an die Reihe. Auf längere Sicht rechnet die Stadt mit bis zu 1.000 Radfahrern pro Tag. Wiesbadener Kurier (€)
Foto: Friedrich Gier / Romantischer Rhein (€)
Bopparder Krankenhaus: So sähe der Ernstfall aus
Das Bopparder Krankenhaus kann nur noch ein Wunder retten. Laut „RZ“ wird bei der maroden Muttergesellschaft Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM) bereits durchgespielt, wie man den Standort abwickelt. Die einzige gute Nachricht ist: Anders als in Lahnstein würde das Bopparder Krankenhaus nicht Knall auf Fall geschlossen. Die GKM-Geschäftsführung kalkuliert mit „sechs bis neun Monaten“, heißt es. Die meisten Mitarbeitenden könnten in Koblenz oder Mayen weiterbeschäftigt werden. Der Bopparder Einfluss auf das GKM ist mittlerweile so gering wie noch nie: Die altehrwürdige Krankenhausstiftung, finanziell längst am Limit, reduziert ihre Anteile auf homöopathische 0,33 Prozent. Die beiden kommunalen Hauptgesellschafter Stadt Koblenz und Kreis Mayen-Koblenz stocken dagegen auf insgesamt 94,76 Prozent auf. Sie tragen ohnehin schon die Hauptlast und müssen weitere 10 Millionen Euro plus einer Bürgschaft über 50 Millionen Euro nachschießen, um wenigstens die Kliniken auf ihrem eigenen Gebiet zu erhalten. Boppard soll nur dann bleiben, wenn der Rhein-Hunsrück-Kreis bis mindestens Ende 2025 alle Verluste ausgleicht. Rhein-Zeitung (€)
Ein Fall für das Rote Kreuz
Wenn das Deutsche Rote Kreuz vorbeikommt, geht es normalerweise um Notfälle oder Spendensammlungen. In Bingen denkt man weiter: Dort entwickelt der örtliche DRK-Chef Matthias Müller gemeinsam mit Tourismuschef Jens Thiele Angebote für rund deutsche 500.000 Rot-Kreuz-Aktivisten. Die Idee ist, Bingen als bevorzugten Seminarort für Fortbildungen und Teambuilding zu etablieren. Müller trommelt innerhalb des DRK für seine Bingen-Idee. Laut „AZ“ rechnet er mit mindestens 20 bis 30 Rotkreuz-Teams à 25 Teilnehmern pro Jahr. Allgemeine Zeitung (€)
Buga-Controller gesucht
Der Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal hat einen Job in St. Goarshausen zu vergeben. Gesucht wird ein Controlling-Profi, der Buga-Projekte überwacht und Fördermittel verwaltet. Bewerberinnen oder Bewerber sollten u. a. eine „abgeschlossene kaufmännische oder verwaltungsfachliche Berufsausbildung oder ein Studium der öffentlichen Verwaltung, des Finanz- und Rechnungswesen, des Projektmanagements, des Bauwesens oder der Betriebswirtschaftslehre“ mitbringen. Der Zweckverband ist Mehrheitsgesellschafter der Buga-GmbH; er vertritt die Interessen der beiden Bundesländer und aller Kreise und Kommunen im Oberen Mittelrheintal. Zweckverband Welterbe (Stellenanzeige)
Foto des Tages
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800 Meter Radweg in Rüd – Kostenschätzung 30 Mio. EUR. Alles schwierig im Mittelrheintal. Da fragt man sich natürlich wie man bereits 1859 – mit den damaligen technischen Möglichkeiten – die Bahnstrecke zwischen Koblenz und Bingen in Betrieb nehmen konnte. Erkenne den Fehler