Angeblich liegen der ZDF-Fernsehgarten und das Oberen Mittelrheintal nicht nur geografisch nah beieinander – auch die Altersstruktur soll täuschend ähnlich sein. Aber wie sieht die Demografie zwischen Rüdesheim und Koblenz wirklich aus? Wo leben die meisten Senioren und wo gibt es besonders viele oder wenige Jugendliche? Die Volkszählung 2022 liefert für jede einzelne Welterbe-Gemeinden Ergebnisse, die sich u. a. im Portal der „FAZ“ abfragen lassen. Demnach leben in den meisten Mittelrhein-Kommunen zwar mehr Senioren, aber auch mehr Kinder und Jugendliche als anderswo. Manchmal trifft sogar beides für ein und dieselbe Gemeinde zu: Unter den 20 größten Orten zwischen Rüdesheim und Koblenz etwa verzeichnet Kamp-Bornhofen prozentual sowohl die meisten Senioren (37,8 Prozent) als auch die meisten Einwohner unter 18 (18,4 Prozent). Beide Werte liegen deutlich über dem Bundesschnitt (29,5 bzw. 13,2 Prozent). Die älteste (und zugleich kleinste) Gemeinde im Welterbe-Gebiet ist Sauerthal, hier sind 43,6 Prozent der Einwohner über 60. In derselben Verbandsgemeinde liegt auch die jüngste : Lykershausen mit einem U18-Anteil von gut 21 Prozent. Beide Orte sind allerdings so klein, dass die Statistik schnell aus dem Ruder läuft, darum lohnt sich der Blick auf die Top 20. Auch hier gibt es fast überall mehr Kinder und Jugendliche als im bundesweiten Durchschnitt, z. B. in Bingen (16,9 Prozent), Lahnstein (16,2 Prozent), Boppard (16,5 Prozent), Braubach (16,8 Prozent) und Rhens (17 Prozent). Selbst das Schlusslicht Bacharach verfehlt mit 13 Prozent nur knapp den nationalen Mittelwert. Wie gut Oldies und Junge miteinander können, zeigt das Beispiel Bornich: Dort hat ein überdurchschnittlich senioriger Ort (42,2 Prozent über 60) gerade den jüngsten Bürgermeister Deutschlands gewählt: Elias Metz, 21. Frankfurter Allgemeine Zeitung (Auswertung Zensus 2022)
Foto: Andreas Pacek, fototour-deutschland.de/Romantischer Rhein Tourismus GmbH / CC BY 4.0
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