Vor 7 Jahren kaufte der österreichische Architekt Friedrich Ohnewein die barocke Klosteranlage Marienberg in Boppard – oder was nach langem Leerstand davon noch übrig ist. Die geplante Luxussanierung kam lange nicht in die Gänge, aber jetzt sind im maroden Gemäuer Handwerker im Einsatz. Ein SWR-Video – sinnigerweise aus der Reihe „Verlassene Orte in Rheinland-Pfalz“ – zeigt Zimmerleute bei der Erneuerung des Gebälks. Der Job dürfte sich hinziehen. „Ich weiß nicht, wie lange das letztendlich dauert“, sagt einer der Profis im TV-Beitrag, es kämen „immer neue Sachen dazu.“ Investor Ohnewein hatte im vergangen Jahr 367.000 Euro vom Lande Rheinland-Pfalz bekommen, zweckgebunden für die – O-Ton – „denkmalgerechte Sicherung von Fenstern und Türen, die Instandsetzung des Holztragwerks sowie weitere Sanierungsarbeiten.“ In dem schlossartigen Anwesen sollen rund 60 hochwertige Wohnungen entstehen, darunter ein 190 Quadratmeter großes Penthaus. Vermarktet wird das „Domicilium Marienberg“ von der Immobilienfirma Myconsult mit Sitz in Grevenbroich. SWR (Video), Innenministerium Rheinland-Pfalz (Pressemitteilung 2024), Myconsult (Verkaufsinformationen)
Screenshot: SWR
BIN wütend
Die geplante Schließung des Binger Seniorenheims St. Martin sorgt in der Stadt für ungläubiges Entsetzen. Laut „AZ“ zweifelt die Mitarbeitervertretung an der Darstellung der Caritas, die das Haus für die Carl-Puricelli-Stiftung betreibt und mit Fachkräftemangel und Sanierungsstau argumentiert. Aus Sicht der Beschäftigten geht es eher um eine einfache Lösung für die katholische Kirche: Sie profitiere von der Auflösung der Stiftung, denn deren Vermögen falle an die Binger Pfarrgemeinde oder das Bistum Mainz, vermutet Mitarbeiterverteterin Maria Ventrella in der „AZ“. O-Ton: „Und die Caritas-Altenhilfe St. Martin Rheinhessen kann so ihre eigenen Probleme im Bereich der Belegung und Mitarbeitergewinnung lösen. Wir sind zwar keine Kaufleute, aber wir können 1 und 1 zusammenzählen“. Die Caritas will die Senioreneinrichtung in der Binger Innenstadt Mitte kommenden Jahres schließen. Die älteste Bewohnerin ist 104.
Der Prinz kommt
Apropos Bingen und Fachkräftemangel: Für das Amt der städtischen Weinbotschafterin „Prinzess Schwätzerchen“ können sich erstmals auch Männer bewerben. Dabei geht es den Bingern nicht nur um Gleichberechtigung: Weil das Interesse am stressigen Ehrenamt überschaubar ist, hofft man auf mehr Bewerbungen. Ein maskuliner Titel ist auch schon gefunden: „Prinz Scharlachberg“. Allgemeine Zeitung (€)
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