Redaktion

Gemischter Satz in Lorch und Buga-Kritik in Bingen

Rhein bei Lorch. Foto: Maximilian Semsch/Romantischer Rhein Tourismus GmbH (CC BY SA 4.0, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0

Es ist immer eine gute Idee, einen alten Weinberg zu reaktivieren. Noch besser ist es, einen alten Weinberg zu reaktivieren, dort historische Rebsorten anzupflanzen und das Gelände allen zugänglich zu machen, die sich für Steillagen am Mittelrhein interessieren. In Lorch geschieht das gerade. Winzer Gilbert Laquai und weitere Aktivisten haben oberhalb der Lorcher Insel verfallene Trockenmauern wieder aufgebaut und rund 1100 Rebstöcke z. T. vergessener Sorten gesetzt, darunter „Gelber Orleans“ oder „Weißer Heunisch“. Alles zusammen soll im Buga-Jahr 2029 einen wilden Mix in der Flasche ergeben, einen „gemischten Satz“ à la Welterbetal. Am Projekt „Weinkulturfenster Lorch am Rhein“ arbeiten viele Initiativen mit, darunter  der Verein zur Förderung des Historischen Weinbaus im Rheingau, das Forstamt Rüdesheim, der Zweckverband Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal, die Bürgerstiftung „Unser Land“ und die Hochschule Geisenheim. Die Reben wurden auf Querterrassen gepflanzt, ein kleiner Wanderpfad schlängelt sich mitten durchs Gelände. 2026 soll es fertig sein, 2028 könnte der erste Wein gelesen werden. Wiesbadener Kurier (€), Historischer Weinbau im Rheingau (Projektvorstellung)
Foto: Maximilian Semsch/ Romantischer Rhein / CC BY SA 4.0

Bingen hadert mit der Buga

Für die Macher der Bundesgartenschau bleibt Bingen ein schwieriges Pflaster. Oberbürgermeister Thomas Feser war der Erste, der öffentlich am Buga-Haushalt zweifelte und wird der Letzte sein, der ohne Gegenleistung kommunales Geld nachschießt. Auch von der städtischen Buga-Beauftragten Annette Hammel ist wenig Freundliches zu hören. „Ich bin ehrlich enttäuscht“, zitiert die „AZ“. Hammel kritisiert u. a. die Kommunikation mit der Buga-Gesellschaft („Vor 2 Jahren war das letzte Treffen“) und verlangt mehr Engagement für die Neugestaltung des Binger Burggrabens. O-Ton: „Wir sollten nicht bloß Parkplatz für Besucher sein und unseren Park am Mäuseturm für Großveranstaltungen zur Verfügung stellen.“ Anders als das gegenüberliegende Rüdesheim gehört Bingen nicht zu den Hauptschauplätzen der Bundesgartenschau 2029. Mit einem Anteil von 1,2 Millionen Euro ist die Stadt aber eine der größten Beitragszahlerinnen. Allgemeine Zeitung (€)

Nennen wir es Forellenwetter

Über das nasse Frühjahr und den durchwachsenen Sommer freuen sich nicht nur Förster und Waldbesitzer. Das viele Wasser in Böden und Bachläufen ist auch den Brüdern Christopher und Tobias Seitz willkommen. Die Züchter der legendären Wispertalforellen („Forellenhof Seitz“) hatten in heißen Dürrejahren wie 2022 schwer zu kämpfen. Man sei „knapp an der Katastrophe vorbeigeschlittert“, heißt es im „Wiesbadener Kurier“. In diesem Jahr läuft es für die Familie meteorolgisch perfekt, trotzdem bereitet man sich schon auf die nächste Trockenzeit vor. Im Extremfall kann dem Wasser Sauerstoff zugeführt werden, um das empfindliche Ökosystem zu erhalten. Die Seitz’schen Regenbogenforellen brauchen klares, kühles und sauerstoffreiches Wasser wie aus dem Gebirgs-Bilderbuch. 50 Prozent des Fangs landet auf den Tellern regionaler Gastronomen. Wiesbadener Kurier (€), Forellenhof Seitz

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