Wie bekommt man eine Burg warm? Mit viel Geld, noch mehr Geduld und manchmal gar nicht. Das geht aus einem Artikel im Rheinland-Pfalz-Teil der „Rhein-Zeitung“ hervor, für die Reporter Christian Schulz u. .a. auf Rheinstein und Reichenstein recherchiert hat. Auf Burg Rheinstein ist es besonders schwierig. Weil es weder eine Erdgasleitung noch eine Auffahrt gibt, bleibt nur Flüssiggas als Option. Burgherr Marco Hecher heizt nur seine Wohnung, das Restaurant und eine kleine Ferienwohnung. Die eigentliche Burg bleibt den Winter über kalt. Trotzdem zahlt er pro Jahr rund 10.000 Euro für Flüssiggas – ein stolzer Preis, wenn man bedenkt, dass Hechers Großvater Hermann die Rheinstein in den 70er Jahren für umgerechnet 184.000 Euro (360.000 DM) gekauft hat. Auch nebenan auf Burg Reichenstein fließt Gas und für 2 Gästehäuser Öl. Laut Hotelchefin Kathrin Gerwinat gingen auf dem Höhepunkt der Energiekrise 2022 etwa ein Fünftel des Gesamtumsatzes inklusive Gastronomie und Museum für Heizkosten drauf. Derzeit sind es etwa 4,5 Prozent. Wärmepumpen sind für die Burgen keine Alternative, sie sind immer noch zu schlecht isoliert und lassen sich allein schon aus Denkmalschutzgründen nicht auf Niedrigenergie-Standard bringen. Ein bisschen Öko-Strom geht trotzdem: Im neu sanierten Reichenstein-Ableger „Ross und Rose“ eine Etage tiefer in Trechtingshausen soll es sogar Photovoltaik geben. Rhein-Zeitung (€)
Foto: Karlheinz Walter
Ein Platz an der Sonne
Die Baupläne für das frühere Schulgelände in Assmannshausen sorgen weiter für Ärger. Wie es scheint, werden die geplanten Wohnimmobilien in prominenter Panoramalage noch höher als angekündigt. Laut “Wiesbadener Kurier” hatte der Berliner Investor Kondor Wessels zunächst mit rund 40 Appartements für betuchte Senioren kalkuliert. Jetzt könnten es 40 größere Wohneinheiten für anspruchsvolle Singles und Familien werden, entsprechend steigt der Platzbedarf. Die Neubauten im Hang würde den Anwohnern Licht und Aussicht kosten. O-Ton eines Betroffenen “Wir leben dann im Schatten der Reichen, die einen schönen Blick auf den Rhein haben”. Wiesbadener Kurier (€)
Anmerkung: In der ersten Version des Artikels stand, „nur der zuständige Ausschuss“ im Rüdesheimer Kommunalparlament sei über die Details informiert. Tatsächlich wurde der aktualisierte Entwurf von Kondor Wessels am 31. Oktober auf einer Bürgerversammlung gezeigt. Darauf hat Mittelrheingold-Leser und Stadtverordneter Wolfgang Weinem aufmerksam gemacht. Danke für den Hinweis!
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Das Bauprojekte in Assmanshausen ist einfach unglaublich. Wie kann man einen offensichtlichen Fehler aus den 1970ern noch steigern. Wo bemüht der Einspruch des Welterbekomitees?