Redaktion

Endspurt in Rüdesheim

Radeln am Rüdesheimer Rheinufer. Foto: RÜD AG

Als für den Radweg von Rüdesheim zur rheinland-pfälzischen Landesgrenze gegenüber von Bacharach die erste Schaufel bewegt wurde, war George W. Bush Präsident der USA und das iPhone noch unbekannt. 19 Jahre später neigt sich das 137-Millionen-Euro-Projekt seinem Ende entgegen. Ab Ende Juni sollen die letzten 300 Meter (!) zwischen Fähre und Ortsgrenze ausgebaut werden. Wie immer ist der Aufwand immens. Wegen der komplizierten Topografie muss u. a. die Stützmauer des Bahndamms durchbrochen und eine 60 Meter lange Rampe gebaut werden. Bei dieser Gelegenheit lässt die Landesbehörde „Hessen Mobil“ die Bundesstraße neu asphaltieren; laut „Wiesbadener Kurier“ sind im Spätsommer mehrere Woche Vollsperrung geplant. Mindestens eine Woche lang ist auch der Fährverkehr unterbrochen. Der Lückenschluss soll noch einmal 2,2 Millionen Euro kosten, also fast nichts im Vergleich zur horrenden Gesamtsumme, die der Strecke bundesweite Aufmerksamkeit und den Titel „teuerster Radweg Deutschlands“ eingebracht hat. Streng genommen sind die letzten 300 Meter aber auch nur ein Provisorium – so lange, bis der beschrankte Bahnübergang über die B42 nervt, der Bahnhof noch nicht in die Stadtmitte verlegt ist und der Rüdesheimer Leinpfad am Rheinufer auf seine Neugestaltung wartet. Also sehr lange. Wiesbadener Kurier (€)
Foto: RÜD AG

„Gerade weiß man gar nicht, was Sache ist“

Nach dem überraschenden Rücktritt von Stadtbürgermeisterin Anna Maria Ledwinka versucht ihr Vize Daniel Daum Befürchtungen vor einem kommunalpolitischen Blackout in St. Goarshausen zu zerstreuen. Ledwinka habe „ein strukturiertes Büro hinterlassen“, zitiert ihn die „RZ“. Selbst eine Beteiligung am Großfeuerwerk „Rhein in Flammen“ im kommenden September sei noch möglich. Laut „RZ“ ist momentan aber nicht klar, ob und welche Vorbereitungen schon getroffen wurden. „Gerade weiß man gar nicht, was Sache ist'“, wundert sich Stadtrat Heinz-Peter Mertens, selbst einer von 5 Ex-Bürgermeistern aus den vergangenen 8 Jahren. Am 24. August soll Bürgermeister Nr. 6 gewählt werden. Kandidaten für den ehrenamtlichen Posten gibt es noch nicht. Rhein-Zeitung (€)

Machtprobe in Lahnstein

Deutschland diskutiert über Bürokratieabbau, doch in Lahnstein dürfte die Verwaltung eher langsamer als schneller werden. Grund dafür ist ein Machtkampf zwischen dem Stadtrat und dem direkt gewählten Oberbürgermeister Lennart Siefert. Das Kommunalparlament fühlt sich von der Verwaltung zu schlecht informiert und legt sie darum finanziell an die Kette. Künftig dürfen Siefert und seine Beamten nur noch über maximal 15.000 Euro disponieren, ohne den Stadtrat fragen zu müssen. Bisher lag die Grenze bei 40.000 Euro. Kritiker des Beschlusses befürchten längere Entscheidungsprozesse und häufigere Gremiensitzungen. Rhein-Zeitung (€)

Mittelrheiner der Woche: Axel Schmidt

Der Biologe Dr. Axel Schmidt wohnt im Westerwald und arbeitet bei der Landesbehörde SGD Nord in Koblenz, aber sein Lieblingsort ist die Dörscheider Heide hoch über Kaub. Dort erforscht er seit Jahrzehnten eine einzigartige Vielfalt an Schmetterlingen, informiert über die fast mediterrane Mittelrhein-Natur und begeistert Menschen mit seinem Wissen und seinem Engagement. 2024 gab es dafür den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz. Der SWR hat ihn zu Hause besucht und an den Mittelrhein begleitet. SWR (Video), Staatskanzlei Rheinland-Pfalz (Ordensverleihung 2024)

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