Innerhalb des altehrwürdigen Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftschutz (RV) ist der Regionalverband Rhein-Main-Nahe so etwas wie die Abteilung Attacke. Sein Vorsitzender Hartmut Fischer liebt die scharfe Rhetorik, zum Beispiel beim Thema Loreley-Statue: Der Entwurf der Berliner Künstlerin Valerie Otte zeige eine „Allerweltsgestalt, der jegliche Aura abgehe“, heiß es in Fischers jüngsten Pressemitteilung. Im Anschreiben giftet er über
„einen weiteren Schritt zur Banalisierung des Welterbegebiet-Zentralbereichs auf dem Loreleyplateau.“
Kritik gibt es auch am Standort. „Das Zurücksetzen der Figur deutlich hinter die Felsspitze verunklart die notwendige Verbindung mit dem Fluss und den vom Gesang der Loreley faszinierten Schiffern“, zitiert der Verein den der Mainzer Landschaftsarchitekten Klaus Bierbaum. Loreley-Entwurf von Valerie Otte. Foto: VG Loreley
Das saftige RV-Statement dürfte wenig ändern. Bei einer Bürgerbefragung mit mäßiger Beteiligung hatte die Mehrheit für den Otte-Entwurf gestimmt, VG-Bürgermeister Mike Weiland ist die treibende Kraft hinter der Idee und das Land Rheinland-Pfalz übernimmt den größten Teil der Rechnung. Pressemitteilung per Mail, Rheinischer Verein
Sie sind jung und brauchen das Wasser
„Niedriger Rhein, goldener Wein“, das war einmal. Heute stöhnen die Mittelrhein-Winzer über die andauernde Trockenheit. Besonders kritisch sieht es bei ihren Jungpflanzen aus. „Wir müssen uns über Wasserreservoirs und die dazu gehörende Technik Gedanken machen und möglichst schnell Lösungen finden“, sagt der Kauber Peter Bahles in der „RZ“. Laut Ida Didinger brauchen junge Reben mittlerweile doppelt so viel Zeit wie früher, bis sie die ersten Trauben liefern. Die Winzerin aus Osterspai hat bei extremer Dürre ein zusätzliches Problem: Sie ist auf die Fähre angewiesen, um zu ihren Weinbergen im Bopparder Hamm zu kommen. Rhein-Zeitung (€)
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