Redaktion

Ein Monat Aufschub

Blick auf Boppard. Foto: Andreas Pacek, fototour-deutschland.de/Romantischer Rhein Tourismus GmbH

Die Stadt Koblenz und der Kreis Mayen-Koblenz geben dem Bopparder Krankenhaus eine Gnadenfrist. Wer den Standort retten will, muss sich spätestens Mitte August zur Übernahme aller Verluste bis Ende 2025 verpflichten. Die kommunalen Eigentümer der Krankenhausgruppe Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein sind finanziell am Limit und wollen nur noch für das zahlen, was auf ihrem Gebiet liegt. In Boppard müssten der Rhein-Hunsrück-Kreis und die Stadt einspringen, allerdings fehlt überall Geld. Der neu gewählte Kreistag in Simmern hat das Thema gerade vertagt. In den verbleibenden Wochen müssen nicht nur skeptische Mitglieder aus Simmern, Kirchberg oder Rheinböllen überzeugt werden – sie sind auf Boppard nicht angewiesen und mit der Klinik in der Kreisstadt gut versorgt. Landrat Volker Boch braucht auch die Zustimmung der Kommunalaufsicht. Im SWR-Fernsehen ist zu sehen, wie die Belegschaft in Boppard bangt und hofft. Bertriebsratsvorsitzende Bärbel Friedrich zündet jeden Morgen als erstes eine Kerze in der Klinikkapelle an. SWR, Rhein-Zeitung (€)
Foto: Andreas Pacek, fototour-deutschland.de/Romantischer Rhein Tourismus GmbH

Ihr Freund, der Baum

Manchmal geschehen in Boppard Dinge, die niemand für möglich gehalten hätte. Ein Beispiel ist das wichtigste Gehölz der Stadt, die Linde auf dem Marktplatz. Der SWR erzählt die Geschichte in einer neuen Video-Serie über außergewöhnliche Bäume in Rheinland-Pfalz. Boppards alte „Marktlinde“ fiel 1965 einem Sturm zum Opfer, ihr Standort wurde zugepflastert und gegen den Willen der Anwohner zum Parkplatz umgebaut. Die Bopparder ließen sich das 13 Jahre lang gefallen, dann schlugen sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zurück. Am Morgen nach der Walpurgisnacht 1978 war das Pflaster in der Mitte des Marktplatzes fein säuberlich abgeräumt und eine neue Linde gepflanzt. Die Stadtverwaltung schaltete zunächst auf stur und räumte alles wieder ab , aber der Widerstand der Bopparder war zu groß. Die Stadt orderte schließlich einen neuen Baum und ließ ihn fachmännisch einpflanzen. Linde Nr. 3 ist heute fast 60 Jahre alt und das grüne Herz der Stadt. SWR (Video)

Der große Knall

„Mittelrheinisches Minenfeld“ wäre stark übertrieben, aber der Landschaftspark zwischen Niederwalddenkmal und Jagdschloss Niederwald ist nicht in jedem Winkel so harmlos und idyllisch, wie es scheint. Abseits der Wege werden regelmäßig Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg gefunden und unschädlich gemacht, Überreste der Luftangriffe auf Bingerbrück. Am Dienstag war es wieder soweit: Experten des Kampfmittelräumdienstes sprengten eine 125-Kilo-Bombe. 20 Tonnen Sand und 20.000 Litern Wasser dämpften die Detonation. Alles lief nach Plan – laut „Hessenschau“ mussten Einsatzkräfte vor den großen Knall aber noch „einzelne Personen im Sperrbereich … herausbegleiten.“ Hessischer Rundfunk

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