Trechtingshausen wurde 2021 zum Buga-Hotspot erklärt und 2022 wieder abserviert. Der Ärger über gebrochene Versprechen, fehlende Informationen und entgangene Millionen sitzt noch immer tief. Wobei: Wer braucht ein Bundesgartenschau-Gelände, wenn man Lambert Lensing-Wolff hat? Der Dortmunder Medienunternehmer („Ruhr Nachrichten“) und Besitzer der Burg Reichenstein steckt Millionen in Tourismus und Dorf-Infrastruktur. Im Gemeinderat zeigt er gerade den Stand der Dinge und die Pläne für die Zukunft. 2 leerstehende Hotels hat er bereits gekauft und als gastronomisches Doppel „Ross und Rose“ vor dem Verfall bewahrt. Ostern 2026 soll in der „Rose“ sogar wieder eine Weinwirtschaft für das ganze Dorf öffnen. Schräg gegenüber will er die seit vielen Jahren geschlossene Metzgerei sanieren, die Wohnung über dem Laden vermieten und die früheren Geschäftsräume neu nutzen. Und es geht noch weiter: In der Nähe des Bahnhofs denkt Lensing-Wolff über ein Konzept für die Gastro-Ruine „Rheinterrassen“ nach. Dort könnte laut „AZ“ ein Dorfladen entstehen. Im unteren Morgenbachtal schließlich will er 3 Häuser („Lodges“) aus Holz und Naturstein bauen lassen. Sie bieten Platz für insgesamt 13 Doppelzimmer und werden vom Burghotel mitbewirtschaftet. Der Fußweg zwischen Lodges und Reichenstein führt dann am ehemaligen Teehaus vorbei, das nach den Originalplänen aus der Kaiserzeit rekonstruiert wird. Mehrere Dutzend neue Parkplätze sollen den Auto-Andrang im Ort kanalisieren. Lensing-Wolff kaufte die Burg 2014 und engagiert sich seitdem als Investor in Trechtingshausen. Neben geschäftlichen Interessen hat sein Trexico-Projekt auch eine emotionale Seite: Der Mann aus dem Ruhrgebiet ist mit der mittlerweile ausgestorbenen Industriellenfamilie Puricelli („Rheinböller Hütte“) verwandt. Sie hatte Reichenstein am Ende des 19. Jahrhunderts als Luxus-Wohnsitz im englischen Stil ausbauen lassen. Allgemeine Zeitung (€), Wikipedia (über Burg Reichenstein)
Visualisierung: Burg Reichenstein
Made in Braubach
„Wenn ich diesen Schritt jetzt nicht mache, mache ich ihn mit 70 auch nicht mehr“. Das sagte sich die Braubacherin Sandra Emschermann als sie 50 wurde, übernahm ein Haus mit Ladenlokal in der Altstadt, sanierte es und eröffnete das Keramikstudio „EmscherArt“. 4 Jahre später brummt der Laden. Die tiefenentspannte Selfmade-Töpferin gibt Kurse und verkauft Keramik made in Braubach an Touristen und Einheimische. Der SWR hat sie in der Braubacher Rheinstraße besucht. SWR (Video), EmscherArt (Website des Keramik-Studios)
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