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Ein Blick ins Jahr 2100

Rüdesheimer Weinberge / Blick auf Bingerbrück. Foto: Marco Rothbrust/Romantischer Rhein Tourismus GmbH (CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/)

Kein Mensch weiß, ob in 75 Jahren die Mittelrheinbrücke steht. Aber man ahnt schon, wie 2100 das Wetter wird. Schweizer Meteorologen haben im Auftrag der „Zeit“ für sämtliche Orte in Europa datengestützte Klima-Prognosen ausgewertet und miteinander verknüpft. Daraus lässt sich ableiten, welches Mittelrhein-Klima der Zukunft in welcher Gegend schon jetzt Realität ist. Wer sich etwa ein Bild von Bingen 2100 machen möchte, sollte ins südfranzösische Blauvac reisen. Das Dorf in der Provence verzeichnet schon jetzt 13 Grad Durchschnittstemperatur und 710 Liter Niederschlag pro Jahr und Quadratmeter – exakt dieselben höheren Werte, die 2100 für Bingen erwartet werden. Auch Boppard hat einen französischen Klimazwilling, Domeyrat im Departement Haute Loire. Spanisch wird es dagegen in St. Goarshausen (Puente la Reina de Jaca am Jakobsweg) und Lahnstein (Uncastillo, Provinz Saragossa). Die steigenden Temperaturen wirken sich u. a. auf den Weinbau im Welterbetal aus. Unabhängig vom „Zeit“-Artikel ist „Wiesbadener Kurier“ gerade ein Artikel dazu erschienen. Demnach sind die Steillagen für Klimaextreme besonders anfällig. Hier knallt sie Sonne heftiger als anderswo und zugleich hat der der typische Schieferboden Mühe, starke Regenfälle zu verarbeiten. „Die Extreme nehmen zu – stärker, als wir angenommen haben“, zitiert die Zeitung den Geisenheimer Weinbau-Professor Manfred Stoll. Gestresste Weinberge liefern weniger ab und drücken das Betriebsergebnis; im Rüdesheimer Weingut von Theresa Breuer etwa sei der Durchschnittsertrag in den vergangenen Jahren um fast ein Drittel gesunken, heißt es. Zeit.de (Klimadaten), Wiesbadener Kurier (Rüdesheim)
Foto: Marco Rothbrust/Romantischer Rhein Tourismus GmbH (CC BY 4.0)

Jungwinzerinnen an die Macht

Klimawandel, Rezession, Alkoholfrei-Trend und jede Menge Arbeitsspitzen statt 4-Tage-Woche: Es gibt gute Gründe, um sich nicht für den Weinbau zu entscheiden. Umso besser sind die Leute, die es trotzdem tun. Eine von ihnen ist die Oberheimbacherin Fabienne Korn. Für die 19-Jährige stand immer fest, dass sie in das elterliche Weingut Eisenbach-Korn einsteigt – und von der Pike auf lernen will. Ihre Ausbildung absolviert sie in einem Betrieb in Rheinhessen, danach stehen noch mehr Praxis und eine Weiterbildung an. Ehrenamtlich engagiert ist sie auch noch: Im vorigen Jahr wurde Korn in den Oberheimbacher Gemeinderat gewählt. „AZ“-Autor Jochen Werner hat die Winzerin von morgen porträtiert. Allgemeine Zeitung (€)

Blockade in Osterspai

Auf der rechtsrheinischen B42 läuft gerade einiges schief. In Rüdesheim müssen die (vorerst) letzten und schon begonnenen Arbeiten am Radweg abgebrochen und neu ausgeschrieben werden, weil das Bauunternehmen nicht lieferte. Stromabwärts in Osterspai stockt die Sanierung der Bundesstraße. Laut „RZ“ klagen 2 Privatpersonen gegen das Planfeststellungsverfahren; der Fall liegt jetzt beim Oberverwaltungsgericht Koblenz. Der ohnehin schon ehrgeizige Zeitplan bis zur Buga 2029 wird dadurch noch enger. In Osterspai soll u. a. die Straße erneuert und ein Radweg angelegt werden. Ähnliche Arbeiten in Kestert sind von der Klage nicht betroffen. Rhein-Zeitung (€)

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