Für den Mittelrhein-Weinbau ist Weingut Matthias Müller momentan das, was der FC Bayern bis vor kurzem im deutschen Fußball war: Unschlagbar, uneinholbar und das Maß aller Dinge. Allerdings geht es im Steilhang ähnlich volatil zu wie im Bundesliga-Business und die Trophäen von heute sind die Museumsstücke von morgen. Momentan fährt Matthias Müller in allen Weinführern eine Top-Note nach der anderen ein. Aber die vielleicht wichtigste Anerkennung des Jahres prämiert nicht die Gewächse aus dem Bopparder Hamm, sondern die Zukunft des Weingutes: In München gab es für die Juniorchefs Christoph Müller und Johannes Müller und dessen Frau Anika Hattemer-Müller gerade die Sonderauszeichnung“Next Generation“ des Gault Millau. Das Feinschmeckermagazin prämiert damit Jungunternehmer, die Betriebe gründen oder erfolgreich weiterführen. „Wir ruhen uns nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit aus, sondern wollen neue Impulse setzen“, zitiert die „Rhein-Zeitung“ die Preisträger aus Spay. Müller steht für professionelle Spitzenklasse und Gourmet-Glamour. Aber 20 Kilometer stromaufwärts zeigen die Feierabendwinzer Anke Heil und Jan Born, dass Welterbe-Weinbau auch im kleinen Maßstab Zukunft hat. Ihr Lieblingsstück heißt im Volksmund „Adlerhorst“, ein nur 1000 Quadratmeter großer Wingert am Hang der Loreley. Die einsam gelegene Parzelle ist nur über einen Fußpfad zu erreichen und liegt wie eine Rebeninsel inmitten von Fels und Gebüsch. Betriebswirtschaftlich ist es Wahnsinn und Heil hat mit anderen Weinbergen aus Familienbesitz eigentlich genug zu tun, aber als für den kleinen Weinberg ein Nachfolger gesucht wurde und die Verbuschung drohte, griff sie zu. “ Wir wollen einfach nicht, dass der irgendwann mal brachliegt. Und wir finden es schön dazu beizutragen, die alten Kulturflächen zu bewahren“, erzählt sie im Buga-Blog. Bereut hat sie es bisher nicht: „Wenn ich nach der Arbeit noch in den Wingert gehe, um mich hier um die Reben zu kümmern, ist das wie Urlaub.“ Rhein-Zeitung (€, Müller), Buga-Blog (Anke Heil)
Foto: Marco Rothbrust/Romantischer Rhein Tourismus GmbH (CC BY 4.0)
Bingens beste Lehrer
Wir ahnten es schon, aber jetzt ist es amtlich: An der TH Bingen arbeiten einige der besten Hochschullehrer des Landes. Die Professoren Thomas Blesgen und Oleg Panferov sind mit dem „Landeslehrpreis“ für exzellente Wissensvermittlung ausgezeichnet worden. Nominiert waren rund 100 Dozenten unterschiedlicher Universitäten und Hochschulen in Rheinland-Pfalz. Allgemeine Zeitung (€)
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