Rund 1,2 Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr das Niederwalddenkmal und den angrenzenden Osteinschen Park besucht. Das von der hessischen Schlösserverwaltung betreute Areal dürfte damit das unangefochtene Tourismusziel Nr. 1 im Oberen Mittelrheintal sein. Zum Vergleich: Die Loreley kam im selben Zeitraum nur auf ein Zehntel, Unterlagen des Loreley-Touristik zufolge wurden im Kultur- und Landschaftspark exakt 112.302 Gäste gezählt. Für die Festung Ehrenbreitstein meldet die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz 617.000 Besucher – hier sind allerdings alle Sonderveranstaltungen mit eingerechnet. Von den landeseigenen Schlössern und Burgen im Welterbetal ist Stolzenfels am beliebtesten (38.000 Besucher 2024), Burg Sooneck besuchten 17.000 Menschen und die schwer zu erreichende Inselburg Pfalzgrafenstein bei Kaub betraten im vergangenen Jahr 4.500 Gäste. Zahlenmäßig ist die Marksburg der Star unter den Mittelrheinburgen. Anders als die staatlichen Stellen gibt die Deutscher Burgenvereinigung zwar keine genauen Zahlen heraus, aber laut Presse-Statement werden jedes Jahr zwischen 180.000 und 190.000 Besucher gezählt. Per Mail und Messenger
Foto: Rüdesheim Tourist AG
Pommes mit Aussicht
Lyndon B. Johnson war Präsident der USA und Kurt Georg Kiesinger Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, als Edith Klein den ersten Schnellimbiss von St. Goar eröffnete. Die Geschäftsidee war 1968 ähnlich ungewohnt wie Supermärkte mit Selbstbedienung oder der Verkauf von Farbfernsehern. In Europa gab es damals keine einzige McDonald’s-Filiale. Die Mittelrheiner waren skeptisch. Warme Mahlzeiten abzuholen und zu Hause auszupacken, das konnte man sich vorstellen. Aber gleich an Ort und Stelle essen? Einfach so, mit Rheinblick, im Stehen? Den schnellen geschäftlichen Durchbruch verdankte Klein den amerikanischen Soldaten und ihre Angehörigen. Sie kannten das Prinzip Schnellimbiss aus ihrer Heimat und kamen vom Hunsrück, aus Mainz und aus Wiesbaden. Es dauerte nicht lange, und das Pommes-Paradies an der B 9 gehörte zum Stadtbild von St. Goar wie die Fähre und die Burg Rheinfels. Edith Klein hat sich vor einigen Jahren zur Ruhe gesetzt und das Geschäft an Doreen Gärtner (Winzerhaus Gärtner, Campingplatz Loreley) übergeben , aber sie guckt immer noch nach dem Rechten – zum Beispiel nach der Qualität ihrer legendären Nierenspieße. Der SWR hat eine liebenswerte Reportage über den „Kult-Imbiss am Rhein“ gedreht. SWR
Klare Fronten in Rüdesheim
2 Monate vor der Bürgermeisterwahl in Rüdesheim hat sich die SPD erklärt – oder auch nicht. Die Partei, die keinen eigenen Kandidaten aufgestellt hat, verzichtet auch auf eine Wahlempfehlung. Dafür rät sie von einem der 3 Bewerber ab. CDU-Mann Simon Weimann habe „bisher keine eigenen Positionen zu städtischen Vorhaben vertreten“ und besitze „nicht die einschlägige Erfahrung zum Führen einer Verwaltung“, heißt es. „Wählbar“ seien dagegen der parteilose Kandidat Dirk Stuckert und Michael Barth von der Wählergruppe „Wir in Rüdesheim“ (WIR). Stuckert wird von der Initiative „Gemeinsam für Rüdesheim“ (GfR) unterstützt, die die stärkste Fraktion im Kommunalparlament stellt. Laut „Wiesbadener Kurier“ spricht sich auch die FDP für ihn aus. Die AfD ist laut „Wiesbadener Kurier“ für keinen der 3 Bewerber. Wiesbadener Kurier (€)
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