Die Eigentümer der maroden „Krone“ in Assmannshausen sind immer noch entschlossen, im kommenden Herbst ein saniertes Luxushotel zu präsentieren. Laut „Wiesbadener Kurier“ soll in den kommenden Wochen eingerüstet werden. Dann können u. a. die Dachdecker starten. Im Gebäude selbst hat das Aschaffenburger Bauunternehmen Kus bereits entrümpelt; hier hatte ein Wasserschaden 13 Zimmer verwüstet. Wie immer steckt der Teufel im Detail. Besonders viel Arbeit macht z. B. die historische Holzvertäfelung, 100 Schreinerstunden für einen einzigen Raum seien „schnell weg“, heißt es. Über allem schwebt dann noch der Denkmalschutz. „Die Sanierung der Krone ist die Königsklasse im Bau“, zitiert die Zeitung Projektleiter Kerim Kus. Das Hotel am Rheinufer gehörte im 19. und 20. Jahrhundert zu den besten in Deutschland. Nach dem Rückzug der Eigentümerfamilie Hufnagel ging es schnell bergab. Investoren aus Saudi-Arabien übernahmen die „Krone“ 2017 für rund 2,4 Millionen Euro, setzten dann aber auf den falschen Pächter. Brandschutzmängel, finanzielle Fragwürdigkeiten und Probleme in der Küche führten zum Krone-Crash, 2022 machte die Kreisverwaltung den Betrieb dicht. Für den Neustart suchen die Eigentümer um Emad Hejazi – in der Lokalpresse gerne als „Scheich“ tituliert – eine seriösen Hotelier mit 5-Sterne-Verständnis. Wiesbadener Kurier (€)
Foto: Wolfgang Blum
Oberwesel 22 ist Geschichte
Vor 10 Jahren war er der Aufreger am Mittelrhein, heute ist er fast vergessen: Der Tunnelbau am Oelsberg bei Oberwesel. Jahrelang diskutierten Bahn, Politiker, Planer und Anwohner über einen neuen Bahntunnel, der eine der besten Weinlagen am Mittelrhein zerstört hätte. Nach zähen Verhandlungen schälte sich eine bessere Alternative heraus: Ein wesentlich längerer Tunnel zwischen dem St. Goar und Oberwesel; beide Städte wären dadurch vom Bahnlärm entlastet worden. 2018 legte die Bahn alles auf Eis, stattdessen konzentrierte sie sich auf die Sanierung der bestehenden Anlagen. Die damals gegründete und in ihren besten Zeiten bis zu 500 Mitglieder starke Bürgerinitiative „Oberwesel 22“ hat sich gerade aufgelöst. Die Bilanz des 1. Vorsitzenden Jörg Lanius klingt durchwachsen: Der Oelsberg ist gerettet, aber der Bahnlärm und die Sorge vor noch mehr Schienenverkehr treiben die Anwohner immer noch um. Rhein-Zeitung (€), Oberwesel 22 (Website der BI)
(Bewegt-)Bild des Tages
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