Georg Friedrich Prinz von Preußen kommt mit einem blauen Auge aus seinem selbst angezettelten Rheinfels-Streit heraus. Der umstrittene Potsdamer Unternehmensberater beendet seinen wenig aussichtsreichen Prozess gegen die Stadt St. Goar und das Land Rheinland-Pfalz, bleibt aber nicht auf allen Kosten sitzen. Laut „RZ“ beteiligt sich die öffentliche Hand an Gerichtsgebühren und Anwaltshonoraren. Das ist der Preis dafür, dass der Prinz Ruhe gibt und die weitere Entwicklung der Burg nicht behindert. Zusätzlich soll in den nächsten 77 Jahren ein Teil des Rheinfels-Eintritts in eine Stiftung seiner Familie fließen, die sich um sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche kümmert. Dafür werden die Ticketpreise um 1 Euro bzw. 50 Cent (ermäßigt) angehoben. Die „Prinzessin Kira von Preußen-Stiftung“ werde das Geld ausschließlich für Projekte in St. Goar oder zugunsten von St. Goarer Kindern verwenden, heißt es. Es soll auch Benefizkonzerte geben. Stadtbürgermeister Falko Hönisch sorgte am Dienstagabend für die Zustimmung des Stadtrates. Die dortige CDU-Opposition beantragte vergeblich eine Vertagung, um den Vertrag noch einmal prüfen zu können.
Der Vergleich belohnt den so genannten „Chef des Hauses Hohenzollern“ dafür, dass er seit 2018 Druck auf Stadt und Land aufgebaut hat. Er muss zwar einen Teil der Gerichtskosten zahlen, sichert seiner Stiftung aber bis zum Ende dieses Jahrhunderts sichere Einnahmen, verbessert sein Image und bleibt V.I.P. mit besonderen Kontakten zur Verwaltung.
Georg Friedrich Prinz von Preußen hatte Anfang 2018 Ansprüche auf Burg Rheinfels und damit auch auf das Schlosshotel der Familie Ripp gestellt. Nach einer Abfuhr vor dem Landgericht Koblenz war er in Berufung gegangen. Die nächste juristische Runde hätte Anfang April beginnen sollen. Das Verfahren sorgte bundesweit für Aufsehen und löste u. a. den Verkauf des Schlosshotels aus. Rhein-Zeitung, Süddeutsche Zeitung