Redaktion

Der größte Winzer im Welterbetal

Mittelrhein-Wein bei Aldi? Gibt es. Lieferant ist Johannes Leitz aus Rüdesheim, der größte Winzer im Welterbetal – und einer der besten dazu. In den 80er Jahren übernahm er 2,9 Hektar von seiner Familie, heute bewirtschaftet er über 110. (Zum Vergleich: Die gesamte Großlage Bopparder Hamm umfasst 75 Hektar). Wie alle Weine aus dem hessischen Teil des Unesco-Gebietes wird auch Leitz‘ Riesling als Rheingauer vermarktet, denn weinrechtlich gesehen fängt das Anbaugebiet Mittelrhein erst hinter Lorch und Bingerbrück in Kaub und Trechtingshausen an. Die „FAZ“ hat Leitz besucht und auch mit seinem Ansprechpartner bei Aldi Süd gesprochen. Demnach hat Aldi aktiv um Leitz geworben, bis der Deal zustande kam. Mittlerweile nimmt der Discounter rund eine Millionen Flaschen pro Jahr ab. Zusätzlich zum Riesling aus den eigenen Rüdesheimer Weinbergen liefert Leitz jetzt auch Sekt, Weißburgunder aus der Pfalz und Rosé-Weine aus Rheinhessen. Seinen Riesling mit VDP-Siegel gibt es bei Aldi für 6,99 Euro. Frankfurter Allgemeine Zeitung (€), Weingut Leitz

Blick auf Rüdesheim. Foto: Rüdesheim Tourist AG / Marlies Steinmetz
Blick auf Rüdesheim. Foto: Rüdesheim Tourist AG / Marlies Steinmetz

Adieu, Tristesse

In Bingen ist das spätbarocke „Struth’schen Hauses“ endlich saniert und wieder präsentabel. Zum Schluss wurde es denkmalgerecht grau und mit einem kräftigen Rot als Kontrastfarbe gestrichen. Laut „AZ“ sind 3 der 6 Wohnungen vermietet, 3 weitere 4-Zimmer-Wohnungen werden noch angeboten. Die größte von ihnen – 112 Quadratmeter – soll 1370 Euro Kaltmiete pro Monat kosten. Eigentümerin ist die Ingelheimer Baufirma Gemünden, die gleich nebenan auch den Neubau der Sparkasse regelt. Für die Stadt ist das Gemünden-Investment ein Segen: Das Areal gehörte lange zu den trostlosesten Ecken von Bingen und Umgebung.  Allgemeine Zeitung (€), Molitor Immobilien (Makler)

Das Duell

Die Verbandsgemeinde Rhein-Nahe ist nicht besonders groß (15.300 Einwohner), nicht sehr reich und als künstliches Produkt der Gebietsreform 1970 auch nicht wirklich beliebt. Aber wenn zwischen Bacharach und Münster-Sarmsheim der hauptamtliche Bürgermeister gewählt wird, schaltet sich die Erste Liga der Landespolitik ein. 2 Kandidaten bewerben sich um die Nachfolge von Verwaltungsveteran Karl Thorn: Falko Hönisch von der SPD und Benedikt Seemann von der CDU. Hönisch wirbt u. a. mit einem Empfehlungsvideo von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und zieht mit SPD-Fraktionschefin Sabine Bätzing-Lichtenthäler durch Bacharach, Seemann putzt in Weiler Klinken mit CDU-Landeschef Christian Baldauf. Die Orte sind symptomatisch: Seemann werden gute Chancen in den Höhenorten Weiler und Waldalgesheim nachgesagt, Hönisch – im ganzen Tal als Stadtbürgermeister von St .Goar bekannt – könnte eher am Mittelrhein punkten, wo er sich u. a. mit Buga-Themen positioniert. Die „AZ“ hat beide Kandidaten begleitet. Am 6. November (Wahlsonntag) wissen wir mehr. Allgemeine Zeitung (€, Seemann), Allgemeine Zeitung (€, Hönisch)

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