Wenn demnächst die „Deutsche Weinmajestät“ gewählt wird, könnte ein Mittelrheiner Geschichte schreiben. Felix Grün aus St. Goar ist einer der beiden männlichen Kandidaten, die zum ersten Mal mitmachen dürfen., Bisher ließ sich die bundesweite Weinbranche ausnahmslos von einer Frau repräsentierten; der Deutschen Weinkönigin. Jetzt sind Titel und Teilnahmebedingungen endlich im 21. Jahrhundert angekommen. Grün, 28, war im vergangenen Jahr bereits zum ersten Mittelrhein-Weinkönig gewählt worden. Der Redakteur und Social-Media-Profi ist in St. Goar verwurzelt und will dort auch beruflich Fuß fassen – zusammen mit seinen Mann Daniel saniert er gerade einen leerstehendes Ladenlokal in der Heerstraße, um dort eine Vinothek aufzubauen. Der SWR hat gleich 2 Video-Reportagen über ihn gedreht. Über mangelndes Medieninteresse kann sich auch Grüns Mitbewerber Levin McKenzie nicht beklagen: Die „Süddeutsche Zeitung“ veröffentlichte am Donnerstag ein ganzseitiges Porträt über ihn. McKenzie geht für das Anbaugebiet Rheinhessen ins Rennen, zu dem auch der größte Teil der Binger Rebflächen gehört. Neben Grün und McKenzie kämpfen 10 Gebietsweinköniginnen um die Krone. Die Entscheidung fällt am 26. September. ARD-Mediathek (SWR-Porträt vom 17.9.), ARD-Mediathek (SWR-Porträt vom 16.9.), Deutsche Weinmajestät (Kandidatenprofil Felix Grün)
Screenshot: SWR
Alles Klärchen in Bacharach
Es gibt glamourösere Jobs als den von Olaf Clausen. Die meisten davon sind aber nicht halb so wichtig und sie machen weit weniger Freude. Clausen ist der Mann, der die Kläranlage in Bacharach in Gang hält und so dazu beiträgt, dass der Rhein sauber bleibt. Zur Erinnerung: Noch in den vermeintlich idyllischen 70er Jahren floss der Dreck von Bacharach und Umgebung direkt in den Fluss – so wie fast überall auch. Im Sommer stank der Münzbach in der Bacharacher Altstadt mitunter so infernalisch, dass er mit Rücksicht auf die Touristen für einige Jahre zubetoniert wurde. Hier bekommt das Wort „Verklärung der Vergangenheit“ eine ganz neue Bedeutung. Eine TV-Reportage zeigt, dass Clausens Klärwerk-Management alles andere als ein Sch… job ist . SWR
Die FAZ empfiehlt Kaub
Zum 20. Geburtstag des Rheinsteigs hat die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ eine Rundtour zwischen Kaub und Lorchhausen getestet. Sie nennt die Wander- Variante etwas irreführend „Mit Fürst Blücher über den Rhein“, denn die knapp 16 Kilometer führen ausschließlich über die rechte Rheinseite. Lust aufs Wandern macht der Text trotzdem. Neben dem kostenpflichtigen Artikel gibt es die „FAZ“-Empfehlung auch auf der Outdoor-App Komoot.
Dr. Onckels geht nicht ganz
Vor fast 40 Jahren eröffnete Tilmann Onckels seine Kinderarzt-Praxis in Oberwesel. Schon damals fehlten auf dem Land an Mediziner, aber es war weniger die mangelnde Konkurrenz, die Onckels‘ Wartezimmer füllte – der Mann mit einem Namen wie aus einem Kinderbuch erwies sich als der Arzt, dem Familien vertrauen. Mehr als eine Mittelrhein-Generation ist mit ihm aufgewachsen. Jetzt ist er 69 und er will kürzer treten. Wie viele Kollegen hat auch Onckels keinen Nachfolger gefunden, darum schließt er zum Ende des Monats. Trotzdem geht es weiter: Ab Oktober ist Dr. Onckels an 2 Tagen die Woche in der Hausarztpraxis Strähnz/Waldenburger in der Rathausstraße zu erreichen. Laut „RZ“ ist er dort schon bis Februar kommenden Jahres ausgebucht. Rhein-Zeitung (€)
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