Redaktion

Das letzte Mittel

Rhein zwischen Bacharach und Oberwesel. Foto: Henry Tornow / Romantischer Rhein

Ein neues Lärmschutz-Gutachten erhöht den Druck auf die Deutsche Bahn. Demnach könnte die anstehende Generalsanierung von Gleisen und Anlagen auf der rechten Rheinseite per Gerichtsbeschluss blockiert werden – es sei denn, die Bahn macht weitere Zugeständnisse beim Lärmschutz. Das Gutachten des Frankfurter Rechtsanwalts Matthias Möller-Meinecke kommt zum Schluss, dass der geplante Aus- und Neubau umfassende Genehmigungsverfahren inklusive Bürgerbeteiligung erfordert. Damit wären sämtliche Bautermine gefährdet. Auftraggeber des Gutachtens ist die „Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn“ unter Vorsitz von Willi Pusch aus Kamp-Bornhofen. Die Bahn hat sich noch nicht geäußert, sie will zunächst die juristischen Argumente prüfen. Laut SWR hofft die Bürgerinitiative ebenso wie die betroffenen Landkreise auf eine einvernehmliche Lösung. Eine Klage wäre das letzte Mittel. Niemand hat ein Interesse an einem jahrelangen Rechtsstreit, der jede Sanierung blockieren und den Verfall der Bahnhöfe nicht stoppen würde. Wie dringend eine Einigung ist, zeigen die im Gutachten zusammengetragenen Zahlen. Legt man die Kriterien der Weltgesundheitsorganisation zugrunde, gefährdet der Bahnlärm im Rheintal rund 30.000 Menschen. Untersucht wurden 18 Städte und Gemeinden zwischen Walluf und Bad Breisig, darunter die Welterbe-Kommunen Bingen, Trechtingshausen, Niederheimbach, Bacharach, Kaub, St. Goarshausen, St. Goar, Kestert, Kamp-Bornhofen, Boppard, Filsen, Osterspai und Braubach. SWR, Rhein-Zeitung (€)
Foto: Henry Tornow / Romantischer Rhein

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