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Das Ende des Mittelalters

Blick auf Oberwesel am Rhein. Foto: HenryTornow / Romantischer Rhein

Ein Verein aus Oberwesel sorgte jahrzehntelang für einen der besten historischen Märkte Deutschlands. Das „Spectaculum“ war das hochgelobte Gegenprogramm zu Mittelalter-Kitsch und kommerzieller Folklore. Seit Donnerstagabend steht fest: Es wird nicht mehr stattfinden. Grund dafür sind explodierende Kosten und Sicherheitsauflagen, die eher zu einem Rockfestival als zu einem Geschichtsveranstaltung passen würden. Allein das Sicherheitskonzept soll 21.000 Euro kosten. Brandschutz, Evakuierungspläne, Lux-Messungen bei Kerzenlicht, Kameraüberwachung, Fahnenbäder in Brandschutzmitteln – die Liste der Auflagen ist lang. „Ohne Fahnen, ohne Stroh, ohne Atmosphäre ist das nicht mehr das Spectaculum“, zitiert die „RZ“ Joachim Fladl vom Verein zur Erhaltung mittelalterlichen Brauchtums in Oberwesel e. V. Das zweijährlich stattfinden „Spectaculum“ war berühmt für seine Liebe zu historischen Details. Jetzt denkt der Verein über ein neues, kleineres und weniger aufwendiges Format nach. Rhein-Zeitung (€)
Foto: Romantischer Rhein / Henry Tornow

Die Buga plant für St. Goar

St. Goar bespielt 2029 zwar nicht die größte Buga-Bühne, aber die vielleicht spektakulärste. Hoch über der Stadt sind laut „RZ“ 2 Hektar Parkfläche auf Burg Rheinfels geplant. Anders als in Bacharach wird beim Bundesgartenschau-Gelände in St. Goar Eintritt fällig. Das bedeutet: Die Buga-GmbH sorgt nicht nur für den Park, sondern auch für das Programm. Der Planungsauftrag wurde an das Wiesbadener Büro DLA vergeben; ein öffentlicher Gestaltungswettbewerb mit Präsentationen wie in Rüdesheim, Bacharach und Lahnstein fand nicht statt. Laut „RZ“ sollen die Entwürfe für St. Goar im kommenden Jahr vorgestellt werden. Die frühere Renaissance-Festung Rheinfels, eine der größten Ruinen am Rhein, wird derzeit mit hohem Aufwand saniert. Rhein-Zeitung (€), DLA (Planungsbüro)

St. Goarshausen ist zurück

Nach zwei Jahren Pause macht St. Goarshausen wieder bei „Rhein in Flammen“ mit. Zum dreitägigen Landprogramm (19. bis 21. September) zählt neben dem Feuerwerk auch eine Foodtruck-Meile mit regionalen Weinen. Die „Weingass“ in der Altstadt fällt allerdings aus. Grund dafür ist die momentane Kopflosigkeit im Rathaus. Nach dem Rücktritt von Kurzzeit-Bürgermeisterin Anna Maria Ledwinka fehlt es an Koordinationskapazitäten; auch die Beigeordneten werden im Sommer kaum greifbar sein. Der Stadtrat will sich darum auf „Rhein in Flammen“ konzentrieren. 2026 soll wieder mehr möglich sein. Bis dahin gibt es vielleicht auch ein neues Stadtoberhaupt. Die Wahl ist für den 24. August geplant. Kandidaten gibt es noch nicht. Rhein-Zeitung (€)

Kino für alle

Open-Air-Kino mit Rheinblick – das versprechen dieEvent-Spezialisten Enrico Fischer und Helge Rupprich („Dicke Fische GmbH“). Sie wollen am 18. und 19. Juli in den Rheinanlagen von Bacharach Kinder- und Familienfilme zeigen, am 20. Juli geht es dann ans Rhein-Nahe-Eck in Bingen. Eintritt wird nicht erhoben, stattdessen soll sich das Angebot über den Verkauf von Snacks und Getränken finanzieren. Fischer, im Hauptjob Lehrer für Wirtschaft und Sport an der Berufsbildenden Schule in Bingen, ist in der Gegend auch als Initiator des gemeinnützigen „Charity-Mega-Run“ bekannt. Allgemeine Zeitung (€)

Panoramahaus Bingerbrück: Das höchste Dorf am Mittelrhein

Mit dem „Panoramahaus“ in Bingerbrück ist es ganz einfach: Drinnen ist besser als draußen, und so lange man nicht drauf gucken muss, passt alles wunderbar. Die „AZ“ hat das Hochhaus aus den 70ern besucht und mit Bewohnern und Hausmeistern gesprochen. Hinter der brachialen Architektur verbirgt sich eine überraschend angenehme Nachbarschaft. Rund 400 Menschen leben hier, viele älter, manche allein, aber selten einsam. Zu den Vorzügen der XXL-Wohnanlage zählen spektakuläre Aussichten auf Bingen, Rüdesheim und Rhein und ein gut gepflegtes eigenes Schwimmbad. Dass der riesige Bau funktioniert wie ein gut geöltes Uhrwerk, ist den Hausmeistern Stephan Schreiber und Michael Bockius zu verdanken. Seit Jahrzehnten kümmern sie sich um Aufzüge, Elektrik und Menschen. „Im Grunde ist das hier wie ein kleines Dorf“, zitiert die Zeitung einen der Bewohner. Allgemeine Zeitung (€)

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