Anders als Rheinland-Pfalz plant Hessen offenbar keine zusätzlichen Mittel für die Mittelrhein-Buga ein. Das habe man schon im Mai „vorsorglich“ klargestellt, teilte das zuständige Landwirtschaftsministerium dem „Wiesbadener Kurier“ mit. Hessen hatte 2017 eine Summe von 6,3 Millionen Euro zugesagt. Wegen der zwischenzeitlichen Inflation und weiteren Kostensteigerungen in der Baubranche gilt das Budget als überholt. Rheinland-Pfalz will seinen Anteil von 48,6 auf 68,6 Millionen Euro erhöhen. Im Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal, der gemeinsamen Organisation aller Länder, Kreise, Städte und Gemeinden im Unesco-Gebiet, diskutiert man außerdem über einen kommunalen Extra-Beitrag. Die klammen Gemeinden zu weiteren Zahlungen zu überreden, dürfte allerdings noch schwieriger werden, als Geld vom Land Hessen einzutreiben. Der Artikel im „Wiesbadener Kurier“ ist deutlich sachlicher als die suggestive Berichterstattung der „Rhein-Zeitung“. So macht Redakteurin Barbara Dietel darauf aufmerksam, dass die Buga-GmbH nicht nur Geld ausgibt, sondern 2029 auch einnimmt. Der Ticket-Verkauf soll knapp 40 Millionen Euro bringen. Wiesbadener Kurier (€)
Foto: Mahlow Media/Romantischer Rhein Tourismus GmbH
Der Mann mit der Schlüsselqualifikation
Seit über 20 Jahren kümmert sich der Niederheimbacher Klaus Collerius um die landeseigene Burg Sooneck – zunächst als „Kassenwart, Hausmeister, Putzmädchen und Fremdenführer“ , wie er Buga-Bloggerin Esther Jansen erzählt hat. Collerius macht seinen Job so gut, dass ihn die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz mittlerweile zum „Regionalleiter Mittelrhein-Eifel“ befördert und ihm 30 (!) weitere historische Immobilien anvertraut hat. Für den gelernten Karosseriebauer bedeutet das: 80 Schlüssel und viele Dienstkilometer durch das nördliche Rheinland-Pfalz. Esther Jansens Collerius-Porträt zählt zum Besten, was seit langem im Burgen- bzw. Buga-Blog erschienen ist. Unbedingt lesenswert! Buga-Bloggerin
Klasse statt Masse
Seit vergangener Woche steht fest, dass das Weinbaugebiet Mittelrhein das kleinste in Deutschland ist. Es wurde vom bisherigen Schlusslicht Hessische Bergstraße überholt. Winzer Andreas Frickel aus Rhens hat damit nicht das geringste Problem, im Gegenteil: Er findet, dass sich der Mittelrhein sowieso nur durch Klasse und nicht durch Masse definieren kann. Zu sehen ist er in einem SWR-Video.