Die merkwürdige Eigentümerstruktur des Bopparder Krankenhauses macht eine Rettung immer schwieriger. Dass die wichtigsten Gesellschafter – Stadt Koblenz und Kreis Mayen-Koblenz – kein Geld mehr nachschießen wollen, ist schon länger klar. Sie haben mit den Kliniken auf ihrem eigenen Gebiet genug zu tun. Laut „RZ“ blockieren Koblenz und MYK aber auch den mühsam verhandelten Aufschub bis Ende des Jahres. Sie wollen, dass der Rhein-Hunsrück-Kreis, die Stadt Boppard und die Bopparder Heilig-Geist-Stiftung auch im kommenden Jahr für alle Verluste aufkommen, die am Standort auflaufen. Die Gemengelage ist kompliziert: Rhein-Hunsrück-Kreis und Stadt Boppard sind am Hospital nicht beteiligt, kämpfen aber für die Arbeitsplätze. Allerdings gibt es nicht viel finanziellen Spielraum. Koblenz und Mayen-Koblenz haben zwar die Kontrolle, aber kein Interesse an einem defizitären Krankenhaus außerhalb ihrer Verwaltungsgrenzen. Rechtlich gesehen ist der Standort Boppard entbehrlich, weil es ausreichende Kapazitäten in Koblenz und Simmern gibt. Betriebswirtschaftlich gesehen wäre eine Schließung trotzdem fragwürdig, weil Boppard in viel besserem Zustand ist als das ebenfalls zum maroden Klinikverbund GKM gehörende Krankenhaus in Mayen. Das wiederum wird über Wasser gehalten, weil der Kreis Mayen-Koblenz seine Hand darüber hält und Boppards Rhein-Hunsrück-Kreis keine Anteile besitzt. An der Bopparder „Heilig Geist“ hängen nicht nur 240 Arbeitsplätze, sondern Arztpraxen und andere Dienstleister. Rhein-Zeitung (€)
Foto: Andreas Pacek, fototour-deutschland.de/Romantischer Rhein Tourismus GmbH /CC BY 4.0
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