„AZ“-Autor Jochen Werner ist einer der besten Journalisten im Welterbetal. Aber manchmal fällt es sogar ihm schwer, professionelle Distanz zu wahren. In seinem aktuellen Artikel über die Neugestaltung der B 9 bei Bacharach attackiert Werner mit ungewohntem Furor die rheinland-pfälzische Straßenbauvererwaltung , den „Landesbetrieb Mobilität“ (LBM). Der hatte vor genau 11 Jahren, im Juni 2012, großzügige Umbaumaßnahmen versprochen. Die Betonpiste sollte „zeitnah“ durch mehr Platz für Fußgänger entschleunigt werden, eine 2. Ampel her und die gruseligeUnterführung aus den frühen 70ern verschwinden. Passiert ist nichts. „Alle Versprechungen und Ankündigungen des LBM in den vergangenen Jahren waren vor allem eines: heiße Luft“, so Werner. Irgendwas war immer, zum Schluss Corona und Lieferprobleme. Aber jetzt soll alles ganz schnell gehen. Mit Blick auf die Buga 2029 hat die Landesbehörde dem Bacharacher Stadtrat folgende Lösung vorgesetzt: Die Fahrbahn wird um gut einen Meter verengt, es gibt eine barrierefreie Querungsstelle an der Kranenstraße (die für Autos gesperrt wird), die Unterführung kommt weg, die Leitplanke auch. Laut „AZ“ muss die Stadt einen Eigenanteil von 1,3 Millionen aufbringen. Wo sie das Geld hernehmen soll, ist ebenso unklar wie die Terminplanung der Behörde. Angeblich soll zwischen 2026 und 2028 gebaut werden – mit einem Jahr Puffer zur Buga. Klappt das nicht, hätte die Bundesgartenschau ein Problem – direkt neben der B 9 am Bacharacher Rheinufer soll bekanntlich eine der wichtigsten Besucherflächen entstehen. Gegenüber auf der rechten Rheinseite erleben Anwohner und Touristen seit Jahren, wie sich Zeitpläne in Luft auflösen. Gerade hat „Hessen Mobil“, das hessische Pendant zum LBM, eine erneute Verlängerung der B42-Sperrung angekündigt. Allgemeine Zeitung (€), Wiesbadener Kurier (B 42)
Foto: Henry Tornow
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