Redaktion

Ausverkauf in Bingen

Sonnenaufgang am Rochusberg. Foto: Stadt Bingen / Torsten Silz

In Bingen und Umgebung könnten bald zahlreiche kirchliche Immobilien zum Verkauf stehen. Selbst die Rochuskapelle sei „nicht sicher“, zitiert die „AZ“ Bingens katholischen Pfarrer Markus Lerchl. Er muss dem Bistum Mainz spätestens 2028 eine Liste mit entbehrlichen Gebäuden vorlegen. Die ersten Liegenschaften gehen aber schon früher weg. „Ein bekanntes Binger Immobilienunternehmen“ (O-Ton „AZ“) hat sich bereits das leerstehende Oblatenkloster auf dem Rochusberg gesichert. Es fehle nur noch die Zustimmung des Mainzer Domkapitels, heißt es. Wie anderswo auch gibt es in der neu fusionierten Binger Groß-Pfarrei „Hl. Hildegard, Rhein und Nahe“ immer weniger Mitglieder und Kirchensteuereinnahmen, von Pfarrern ganz zu schweigen. Gleichzeitig wachsen die Instandhaltungskosten für alte Gebäude. Die Dach- und Turmsanierung der Binger Hauptkirche St. Martin etwa verschlingt etwa 5 Millionen Euro. Pfarrer Lechls Gemeinde reicht naheaufwärts bis Bad Kreuznach. Bingerbrück dagegen gehört nicht dazu, denn hier beginnt schon die Diözese Trier. Allgemeine Zeitung (€)
Foto: Stadt Bingen am Rhein

Ohren auf für Oberwesel

Apropos Diözese Trier. Das Bistum betreibt seit einiger Zeit den Podcast „Himmelwärts und erdverbunden“, moderiert von Stefan Weinert (Bruder von Handels- und Digitalprofi Franziskus Weinert aus Oberwesel). Die aktuelle Folge ist für Mittelrheiner absolut hörenswert: Historiker und Autor Walter Karbach erzählt vom Schicksal der Oberwesel Juden in der Nazi-Zeit, von Diskriminierung und Terror, von einheimischen Opfern und Tätern, aber auch von den seltenen Beispielen der Mitmenschlichkeit wie von Bäckermeister Henrich, der seinen jüdischen Nachbarn heimlich Brot in den Hausflur legte. Karbach ist tief im Thema, 2024 veröffentlichte er gemeinsam mit der St. Goarer Forscherin Doris Spormann „Die Thorafetzen zusammensetzen – auf den Spuren der Oberweseler Juden“. Bistum Trier (Podcast)

Rüdesheim sieht schwarz

Der Rüdesheimer Bürgermeister Klaus Zapp verabschiedet sich mit einem kaum für möglich gehaltenen Ergebnis aus dem Amt: 2026 darf die Stadt mit einem Überschuss von fast 100.000 Euro rechnen. In den vergangenen Jahren sahen die Zahlen noch tiefrot aus. Die Kassenlage schien so hoffnungslos, dass die benachbarte Stadt Geisenheim die gemeinsame Finanzverwaltung aufkündigte. Grund zum Jubel besteht trotzdem nicht: Laut Bürgermeister muss die Stadt in den kommenden Jahren deutlich mehr investieren, um die Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Zapp war bei der Urwahl im September nicht mehr angetreten. Anfang 2026 übergibt er sein Amt an den gleichfalls parteilosen Wahlsieger Dirk Stuckert. Wiesbadener Kurier (€)

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