Redaktion

Aufschub in Boppard und eine Professorin als Praktikantin

Krankenhaus Boppard

Für das defizitäre Krankenhaus Heilig Geist in Boppard zeichnet sich eine Gnadenfrist ab. Laut SWR wäre der Rhein-Hunsrück-Kreis bereit, bis Jahresende einen Teil der Verluste auszugleichen. Voraussetzung ist, dass die Stadt Boppard und die Bopparder Krankenhausstiftung ebenfalls zuschießen. Momentan ist nur die Stiftung am Hospital beteiligt, sie hält Anteile an der angeschlagenen Krankenhausgruppe Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM), das sich aus Boppards zurückziehen will. Mit der Finanzspritze von Kreis, Stadt und Stiftung wäre noch einmal Zeit für einen Rettungsplan und gewonnen. 2023 sollen allein in Boppard 2 Millionen Euro Verlust aufgelaufen sein. Die kommunal-kirchliche GKM-Gruppe mit Sitz in Koblenz gilt seit Jahren als Sanierungsfall, sie kann momentan nur durch Zuschüsse ihrer Hauptgesellschafter Stadt Koblenz und Kreis Mayen-Koblenz am Leben erhalten werden. Rein rechtlich gesehen bewegt sich der Rhein-Hunsrück-Kreis auf dünnem Eis. Das Bopparder Krankenhaus gilt wegen der Nähe zu Koblenz als entbehrlich, jeder Zuschuss ist darum eine „freiwillige Leistung“ und muss von der Kommunalaufsicht genehmigt werden. SWR

Arbeit zum Anfassen

Joachim Neher vom Weingut Mohr in Lorch beschäftigt gerade eine ungewöhnliche Praktikantin: Professor Dr. Heike Walk, Politikwissenschaftlerin und Dozentin für „Transformation Governance“ an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde bei Berlin. Die 58-Jährige hat eine mehrmonatige Auszeit vom akademischen Betrieb eingelegt, um selbst zu erfahren, worüber sie forscht und lehrt. Walks großes Thema ist die Vernetzung von Hochschule und Handwerk. Sie glaubt, dass die traditionelle Trennung von Akademikertum und ländlichem Gewerbebetrieb überholt ist und ermuntert z. B. Hochschulabsolventen zu Unternehmensgründungen. Wiesbadener Kurier (€), Hochschule Eberswalde (Profilseite von Heike Walk)

„Die 100 packen wir auch noch“

Das Binger Modehaus Dietz ist so alt wie die Bundesrepublik Deutschland und trotz Amazon, Pandemie und Wirtschaftskrise eine Bastion des Einzelhandels. Sebastian Reicherts führt das Geschäft in 3. Generation. In der „AZ“ erklärt er das einfache Erfolgsrezept: „Sie brauchen gute und verlässliche Mitarbeiter, ein gutes Sortiment und gute Beratung.“ Das Internet schätzt und nutzt er als Marketingkanal, E-Commerce überlässt er anderen. Am 75. Firmengeburtstag ist sich der Enkel von Gründer Franz Dietz sicher: „Die 100 packen wir auch noch“. Allgemeine Zeitung (€), Modehaus Dietz (Firmen-Website)

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