Zahlt Boppard lieber für Bürokratie als für die Rettung des Krankenhauses? Das legt ein Facebook-Post des früheren Stadtrats und Ortsvorstehers der Innenstadt Niko Neuser nahe. Demnach hat der Hauptausschuss Anfang November beschlossen, über das Jahresende hinaus keine Mittel mehr für das „Heilig Geist“ zur Verfügung zu stellen. Laut Neuser ist Boppard aber – O-Ton – “ durchaus in der Lage, erhebliche finanzielle Herausforderungen zu bewältigen.“ Gemeint ist der Ausbau des städtischen Verwaltungsapparates. Die Stadt habe in der allgemeinen Verwaltung binnen 2 Jahren 9,5 zusätzliche Stellen geschaffen und die Personalkosten um ein Drittel erhöht, rechnet Neuser vor. Allein für neuen Posten und für Höhergruppierungen gingen 2,3 Millionen Euro drauf. Schon eine Million jährlich könnte für das Krankenhaus überlebenswichtig sein. Diese Summe wäre der Beitrag aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis, den ein Rettungsplan der rheinland-pfälzischen Landesregierung vorsieht. Bürgermeister Jörg Haseneier will Neusers Kritik nicht kommentieren. Seine Pressestelle verweist auf die Stadtratssitzung am 15. Dezember, dort werde sich Haseneier äußern. Facebook (Neuser), Stellungnahme der Stadt Boppard (per Mail)
Foto: Friedrich Gier / Romantischer Rhein
Die große Flut
1993 und 1995 erlebte das Mittelrheintal gleich 2 „Jahrhundertfluten“ hintereinander. Die Pegel stiegen so hoch und die Schäden waren so groß, dass Politiker und Planer nicht länger wegschauen konnten. Heute sorgt ein aufwändiges Hochwasserschutzprogramm mit Rückhalteflächen z. B. bei Ingelheim dafür, dass der Rhein nicht mehr ins Unermessliche steigt. Wie in den 90ern die Menschen in Spay nasse Füße bekamen und was ihnen Angst machte, erzählt der damalige Feuerwehrmann Franz-Werner Schweikert im Gespräch mit seiner Nichte Julia Dausner. Das YouTube-Video der 2 Mittelrhein-Generationen ist gerade beim „Hochwasserpreis“ der Hochwassernotgemeinschaft Rhein prämiert worden. YouTube
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