Die Buga-GmbH verlässt Oberwesel und zieht ins spätbarocke „Stiftsgebäude“ in St. Goar. Nach Informationen von Mittelrheingold soll die dortige Außenstelle des Finanzamtes zum Jahresende geräumt werden. Eine offizielle Bestätigung gibt es noch nicht. Man werde “ zu gegebener Zeit proaktiv informieren“, teilte Buga-Sprecherin Wiebke Neumann mit. Laut Finanzministerium sind in St. Goar 23 Planstellen angesiedelt, allerdings hat sich seit Corona einiges ins Home Office verlagert. „Das Landesamt für Steuern ist dabei, gemeinsam mit dem Finanzamt Koblenz ein für die Zukunft tragfähiges Standortkonzept für das Finanzamt zu entwickeln“, teilt das Ministerium auf Anfrage von Mittelrheingold mit. Dabei würden „die sozialen Aspekte der Belegschaft wie die Altersstruktur und die Entfernung zwischen Wohnort und Dienststelle(n) und die Aufrechterhaltung von Serviceangeboten für Steuerpflichtige natürlich besonders berücksichtigt.“. Bei einer Schließung des Standortes werde man eine „nachhaltige Anschlussnutzung … wohlwollend begleiten.“ Anders als das Finanzamt bevorzugt die Buga GmbH unter Geschäftsführer Sven Stimac klassische Büro-Präsenz an einem zentralen Ort, darum sucht man für die wachsende Belegschaft schon länger nach einem größeren Gebäude. In Oberwesel laufen die Mietverträge für die 2022 bezogenen Etagen im ehemaligen VG-Rathaus in Oberwesel Ende des Jahres aus. Für St. Goar ist der Umzug kurzfristig ein Gewinn, denn die Buga-GmbH wird in der Stadt mehr Mitarbeiter als das Finanzamt beschäftigen. Nur: Ab 2029 alles abgewickelt und die Frage nach der Gebäudenutzung stellt sich erneut. Mit dem Finanzamt verliert die frühere Kreisstadt die vorletzte Behörde – ab 2026 gibt es dort nur noch ein Amtsgericht.
Disclaimer: In der ersten Fassung des Textes stand, das Finanzministerium habe sich innerhalb eines Tages nicht geäußert. Tatsächlich kam noch am selben Tag ein Statement, das bei Mittelrheingold allerdings im Spam-Ordner landete und erst später entdeckt wurde. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Foto: Stiftsgebäude St. Goar / Wikipedia / Kolibri / Creative Commons
Viele Grüße aus Rüdesheim
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder dürfte in den kommenden Wochen eine Menge Post aus Rüdesheim bekommen. Das Thema ist immer dasselbe und es ist wichtig: Wie lange gibt es noch die skurrile Bahnschranke über die B42 und wann kommt der seit Jahrzehnten diskutierte Tunnel? Der Rüdesheimer Gewerbeverein hat eine Auswahl von 4 Musterschreiben ins Netz gestellt, die Anwohner nur unterzeichnen und nach Berlin schicken müssen. Die Aktion wird auch von Bürgermeister Klaus Zapp unterstützt. Aus Rüdesheimer Sicht ist die Entscheidung überfällig. Die B 42 ist die einzige Bundesstraße in Deutschland, die von einer Bahnlinie gequert wird. Als Kuriosum wird sie nur noch vom Flughafen von Gibraltar überbetroffen – dort regelt eine Ampel den öffentlichen Autoverkehr über das Rollfeld. Der Bund scheut die Kosten einer Tunnellösung, kann aber auch keine billigere Überführung durchsetzen – es würde das Stadtbild des wichtigsten Tourismusortes am Mittelrhein verschandeln und gilt darum als indiskutabel. Wiesbadener Kurier (€), Gewerbeverein Rüdesheim (Musterbriefe)
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