Redaktion

Mike und der Mythos

Mike Weiland und die neue Loreley-Statue. Foto: Miker Weiland

Das Publikumsinteresse war überschaubar, das Wetter bescheiden und die Berichterstattung fehlerhaft, aber das alles spielt jetzt keine Rolle mehr. Die neue Loreley-Statue ist eingeweiht und der PR-Effekt für das Mittelrheintal unbezahlbar. Medien in ganz Deutschland veröffentlichen einen nicht ganz faktenfesten Loreley-Artikel der Deutschen Presse-Agentur („Das Obere Mittelrheintal ist seit 2022 Unesco-Welterbe“) und noch im 600 Kilometer entfernten Lübeck freut sich die Lokalzeitung „Lübecker Nachrichten“, dass Loreley-Bildhauerin Valerie Otte ein Kind der Hansestadt ist. Zu den Gewinnern des Tages zählt auch Mike Weiland. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley hat den Landschaftspark zur Chefsache gemacht, die Vermarktung auf dem Felsen neu organisiert und Fördergeld für die Statue beschafft. Das Land Rheinland-Pfalz spendierte am Ende über 100.000 Euro für die neue Loreley. Der Umbau des Plateaus ist damit noch lange nicht abgeschlossen. Die nächsten Meilensteine sind der umstrittene „Gläserne Felsen“, die „Mythoshalle“ und die Sanierung des fast 100 Jahre alten Turner- und Jugendheims. Nicht alles, was auf der Loreley neu entsteht, kommt gut an. Die Kritik reicht von „Disneyland“ bis „Betonpiste“. Weiland kennt die Argumente, aber er steht zu 100 Prozent hinter dem Konzept. Für ihn ist der neue Loreley-Park ein Gesamtkunstwerk, das verstanden werden will. O-Ton: „Ich lade ein, das Gesamtkonzept zu verinnerlichen.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung (dpa-Meldung mit zunächst falscher Jahreszahl und der Umschreibung des Rheins als „Bach“), Lübecker Nachrichten, Facebook (Mike Weiland über die Loreley-Umgestaltung)
Das Foto zeigt VG-Bürgermeister Mike Weiland neben der neuen Loreley-Statue

Das Freiwillige Feuerwehrjahr

Jeweils rund 50.000 junge Menschen nutzen in Deutschland die Möglichkeit eines „Freiwilligen Sozialen Jahres“ („FSJ“). Sie helfen in sozialen, kulturellen oder ökologischen Einrichtungen. Ab sofort kann das „FSJ“ auch bei der Rüdesheimer Feuerwehr abgeleistet werden. Zu tun gibt es genug: In Rüdesheim geht es nicht nur um Einsätze in der Stadt, sondern auch um Rettung auf dem Rhein und im Steilhang. Laut „Wiesbadener Kurier“ gab es im vergangenen Jahr rund 20 Prozent mehr Einsätze. Wiesbadener Kurier (€), Stadt Rüdesheim (Stellenausschreibung)

Foto des Tages

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1 Gedanke zu „Mike und der Mythos“

  1. Die Kritik an der Loreleyumgestaltung arbeitet sich meines Erachtens zu viel an der Landschaftsarchitektur auf und zu wenig am Rahmenprogramm.
    Die Gestaltung kann man kritisieren, ich denke jedoch, dass es grundsätzlich richtig war, zu modernisieren. Ich finde es in Ordnung, dass das Hotel abgerissen wurde, das Turnerheim restauriert wird und die entstandene Fläche, die vorher durch Blockhütten, Hotel und Verkehrswege zum Hotel blockiert war, aufgewertet wird.
    Was nicht genügend getan wird ist, den Fels zu beleben. Die Gäste kommen automatisch, aber eben nur einmal in ihrem Leben, wenn die Erfahrungen, die sie machen, sie nicht umhauen und es außer Fels und Aussicht nichts zu sehen gibt.
    Es braucht ein Gesamtkonzept für die Bespielung der Fläche mit kleineren und mittelgroßen Veranstaltungen, ein Pflegekonzept für das Areal, sodass der Pflanzenbestand etc. nicht allein dem Bauhof überlassen ist, eine Vergrößerung der (Rad-)Wanderoptionen senkrecht zum Fluss sowie eine systematische Einbindung in das lokale Leben, um den Wert des Geländes für die Bevölkerung in der Nähe (und nicht nur für Touristen) zu erhöhen.

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